Heute informierte das Stader Tageblatt über die Fortschritte beim Bau der Ortsdurchfahrt im Ortsteil Groß Fredenbeck. In dem Bericht wurden für mich interessante Details offenbart:
1. Die Untersuchung des Untergrundes bei der Brücke muss von Dilettanten ausgeführt worden sein. Wer einmal im Bereich um die Mühlenbachbrücke gewohnt oder dort immer noch sein Heim hat, wusste um die prekäre Situation. Anfang der 1970-er Jahre wurde die abgesackte Fahrbahn auf der Groß Fredenbecker Seite abgetragen und der Untergrund mindestens 2 Meter tief ausgekoffert. Darunter stand aber immer noch Moorboden an. Dann wurde die Grube aufgefüllt, der Sand verdichtet und die Fahrbahn wieder hergestellt. Hätten die Planer sich bei Einheimischen kundig gemacht, wären die „unliebsamen Überraschungen“ mindestens geringer ausgefallen.
2. Jörn Freyenhagen hatte schon vor Jahren ernsthaft darauf hingewiesen, dass in Deinste eine Umleitung vorhanden sein müsste, wenn die Durchgangsstraße aus irgendeinem Grund gesperrt wird. Die Idee ist gut, aber getan hatte sich nichts. Für Fredenbeck besteht die gleiche Situation. Wegen der einzigen Brücke für den Mühlenbach ist die Situation jedoch noch dringender als in Deinste. Weil nur der Weg über Wedel für eine Umleitung in Fredenbeck infrage kam, hatte ich noch als Ratsherr etwa 2014 auf das Problem hingewiesen. Eine Befestigung der Seitenräume wäre vonnöten und eine Verbreiterung der Straße beim Wedeler Friedhof. Für den Vorschlag wurde ich damals mehr oder weniger höflich belächelt. Weil nichts geschehen ist seitdem tragen für all die mittlerweile geschehenen Unfälle und die aufgelaufenen Kosten für Reparaturen die meisten Ratsmitglieder eine Mitschuld.
3. Wie ahnungslos seitens des Fredenbecker Rats und der Verwaltung geplant wurde, wird an mehreren Beispielen deutlich: a) Von Anfang an hätte eine Bedarfsampel für den Schulweg zur Grundschule aufgestellt werden müssen. Dafür ist zwar der Landkreis zuständig, aber in mehreren Orten im Kreisgebiet hatte das ja auch funktioniert. Glücklicherweise ist in den Monaten bis zur Aufstellung der Bedarfsampel kein Unfall geschehen!
b) Dem Tageblattbericht ist zu entnehmen, dass nach Ablauf der Baumaßnahmen, wenn also der Verkehr zwischen den Fredenbecker Ortsteilen wieder fließt, die Wedeler Chaussee repariert und verbreitert werden soll. Bürgermeister Handelsmann (parteilos) hatte auf Vorhaltungen sich immer hinter dem Argument versteckt, durch feste Verbreiterungsmaßnahmen würden die Straßenbäume zu sehr beschädigt und stürben ab. Nun ist das plötzlich kein Grund mehr. Toll, diese Wendung!
Noch ein paar Worte zum allgemeinen Zustand der Straßen: Mit dem Beginn des Baubooms in Fredenbeck ab 1970 wurden die meisten Straßen ausgebaut. In den Jahrzehnten bis heute sind nie Straßen saniert worden. Einzig mit kalt einzubringender Bitumenmasse wurden Löcher behelfsmäßig geflickt. Mittlerweile ist das Straßennetz in vielen Teilen gefährlich marode. Es zu sanieren erfordert einen hohen Kapitaleinsatz. Der lässt sich nur wuppen, wenn alle Bürger zu den Erneuerungskosten herangezogen werden. Die Belastungen im Zusammenhang mit der noch bestehenden Straps würden viele Fredenbecker in den Ruin treiben!
Hans-Hermann Glatz (FWG)